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Der Steinklee

Dieses Kraut wirkt sowohl entzündungshemmend als auch wundheilungsfördernd.

Steinklee

 

Auf diesem Foto seht ihr beide Arten, den gelben und den weißen Steinklee.

Der weiße riecht zwar genauso gut wie der gelbe, sodass ihr ihn wunderbar für Kränzchen verwenden könnt, Volksheilkundlich wird allerdings nur der gelbe verwendet.

Der Echte Steinklee (oder Gelber Steinklee, Melilotus officinalis) ist eine an Acker- und Wegrändern, auf Schutthalden oder Brachland weit verbreitete Pflanze. Sie geht oft  im allgemeinen Pflanzendschungel unter, da sie sehr feingliedrig wächst, es lohnt sich jedoch, einmal genauer nach ihr Ausschau zu halten.

Verantwortlich für nahezu betörenden Duft sind aromatische Pflanzenstoffe, die sogenannten Cumarine, die sich beim Trocknen der Pflanze sogar erst richtig entfalten.  Das blühende Steinkleekraut enthält Cumarine, Melilotosid, Flavonoide und Saponine. Auch wenn unsere Ahnen noch nichts von Inhaltstoffen wussten, wurde die Pflanze schon immer gegen entzündliche (Stauungs-)Ödeme angewendet. Sie beseitigt also Flüssigkeitsansammlungen in den Geweben. Zudem steigert sie die Durchflussrate im Venen- und Lymphsystem. Insgesamt wirkt sie entzündungshemmend und wundheilungsfördernd. Daher ist Steinklee als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung folgender Gesundheitsprobleme anerkannt: Chronischer Venenschwäche, also Durchblutungsstörung der Beinvenen mit Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, nächtlichen Wadenkrämpfe, Juckreiz und Schwellung. Entzündungen oberflächlich gelegener Beinvenen mit Rötung und Schmerz. Rückflussstau im Venensystem, Lymphstauungen, Prellungen, Stauchungen, oberflächlichen Blutergüssen und Hämorrhoiden. Traditionell nutzt man Steinklee zudem bei Wunden und Entzündungen.  

 

Innerliche Anwendung
Darreichungsformen sind Steinklee-Tee oder Tinktur innerlich oder Öl und Salbe äußerlich. Zur Zubereitung einer Tasse Tee übergießt ihr ein bis zwei Teelöffel Steinkleekraut mit einer Tasse kochendem Wasser. Ziehzeit: 10 Minuten. Für eine Teekur um z.B. die Durchblutung und den Abfluss der Lymphflüssigkeit zu verbessern trinkt ihr 2 Tassen täglich.

Äußerliche Anwendung
Steinklee kann in Form von Umschlägen und Einreibungen beispielsweise die Durchblutung und den Abtransport der Lymphflüssigkeit steigern sowie Prellungen und Verstauchungen lindern. Wer sich selbst einen Auszug für Umschläge herstellen möchte, übergießt zwei gehäufte Esslöffel Steinkleekraut mit einem Liter Wasser. Das Ganze lässt man 20 Minuten auf kleiner Flamme köcheln. Nach dem Entfernen des Krauts werden Mullbinden in den Auszug getränkt und um die entsprechende Körperstelle gewickelt. Steinklee-Öl wirkt – regelmäßig eingerieben – durchblutungsfördernd und gegen Ödeme.

Wichtig zu wissen ist noch
Steinklee sollte bei gleichzeitiger Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten nicht eingenommen werden, genauso nicht in der Schwangerschaft und während der Stillzeit. Falls ihr ein Plätzchen in Eurem Garten frei habt, sollet ihr unbedingt Steinklee ansiedeln, da er von Bienen sehr geschätzt wird. Auch die Samen der Pflanze haben eine ganz wichtige Funktion, das jedoch ist eine andere Geschichte, über die ich Euch das nächste Mal berichte.
  

 

Eure Bertlies Adler, Phytotherapeutin, Kräuterfrau und Glückstrainerin